1000 Rosen für die Antifa

21. Mai 2016

Der 1. Mai in Plauen ist vorbei und wir schauen als Aktionsbündnis sowohl skeptisch, als auch erfreut auf das Geschehen in Plauen rund um diesen Demo-Tag zurück. Der schönste Augenblick war für die Hauptorganisatoren Steffen Unglaub, Doritta Korte, Diana Zierold und Ulrike Liebscher der Moment, als auf der „Straße der Musik – 1000 Meter Musik gegen Nazis“ 1000 junge Menschen der Demonstration „Time to Act“ friedlich und geordnet ihren Protest bekundeten. Trotz unterschiedlicher Ansichten vereinte uns ein Grundgedanke: „Wir wollen keine Nazis in Plauen“. „Hätte ich Blumen gehabt, ich hätte sie gerne den jungen Menschen als Dankeschön gegeben“, so Doritta Korte.

„Grade klare Menschen wärn ein schönes Ziel, Menschen ohne Rückgrat hab´n wir schon zuviel“, diese Worte schrieb Bettina Wegner in ihrem Lied „Kinder“. Sie sandte uns Grüße und bestes Gelingen im Widerstand gegen die Nazis, ebenso viele bekannte nationale und internationale Prominente wie zum Beispiel ESTHER BEJARANO mit der Kölner Band die MICROPHONE MAFIA, Felix Korte von Banda Internationale, Rüdiger Nehberg, Konstantin Wecker, Corinne Douarre.

„In Zukunft brauchen wir genau diese klare Haltung gegen rechte Gruppierungen und kein Wegschauen.“ meint Steffen Unglaub, Sprecher des Aktionsbündnisses „Vogtland gegen Rechts“ im Hinblick auf Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer, der sich an diesem Tag nicht sehen ließ.

Im Vorfeld des 1.Mai wurde medial und im Besonderen durch Oberdorfer und andere ein Bild der Angst geschürt, in dem man vor allem erst einmal vor „Linksautonomen“ warnte. Man hatte das Gefühl, dass man gar nicht die Plauener Zivilgesellschaft auf der Straße gegen Neonazis sehen wollte.

Am 1.Mai selbst ging die Gewalt klar von Seiten der Rechten aus, die die Polizei und Gegendemonstranten angriffen, und nicht von Antifaschisten, die dem Aufmarsch etwas entgegen setzen wollten. Es ist unverständlich und nicht hinnehmbar, dass die Polizei an diesem Tag Menschen des Gegenprotestes immer wieder kontrollieren lässt und nicht ausreichend schützt, während dessen die Neonazis ungeahndet Pyrotechnik zünden konnten, sich vermummen konnten oder volksverhetzende Sprüche rufen konnten. Tatsachen verdrehen ist leichter als Tatsachen verstehen. Wir brauchen eine klare Haltung gegen Rechts und viele Menschen zur Unterstützung! Ein Dankeschön an die jungen Plauener Bands, die uns an diesem Tag freiwillig mit ihrer Musik unterstützten.