Broschüre 5 – Hedwig Schneider
Wieder lernen wir eine engagierte Frau kennen. Hedwig Schneider geb. Herzig, ist die Ehefrau von Alfred Schneider. Die Kindergartenhelferin und aktive Jungsozialistin unterstützt nach ihrer Heirat die illegale Arbeit ihres Mannes. Nach seiner Verhaftung 1934 besuchte sie ihn im Gefängnis und im Zuchthaus so oft es möglich war, hielt Kontakt zu ihm während seines KZ-Aufenthaltes in Lichtenburg (Prettin) und Sachsenhausen und sorgte in den Jahren der erneuten Trennung von 1942 bis 1947 (Strafbataillon 999 und amerikanische Kriegsgefangenschaft) aufopferungsvoll für die Familie. Als sich das Ende des 2. Weltkrieges abzeichnet, bleibt sie mit Eltern und Tochter bewusst in Schlesien und erlebt dort die Befreiung vom Faschismus durch die Rote Armee. Sie betreut Kranke und Flüchtlinge und arbeitet als Hauswirtschafterin in der sowjetischen Kommandantur. Nach Alfreds Rückkehr 1947 siedelt die Familie ins Erzgebirge um. Hedwig stellt sich sofort mit aller ihr eigenen Energie voll in den Dienst der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung in Ostdeutschland. Sie organisiert die politische Arbeit unter den Frauen, gründet im Dorf Breitenbrunn eine DFD-Gruppe, übernimmt den Vorsitz der Elternvertretung in der Schule und engagiert sich auch auf Kreisebene. Als Gemeinderätin in Breitenbrunn ist sie kurzzeitig auch Bürgermeisterin, sie wird Mitglied des Kreistages und übernimmt immer neue, ihr übertragene Aufgaben. So arbeitet sie einige Jahre als Kreissekretärin der Nationalen Front und übernimmt den Aufbau der Kreisorganisation der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft im Kreis Aue. Diese Arbeit lagt ihr besonders am Herzen. Bis zu ihrem Rentenalter und darüber hinaus war sie politisch aktiv als Kommunalpolitikerin und Rednerin zu verschiedenen Anlässen.
Als „Zeitzeugin“ war Hedwig Schneider gefragte Gesprächspartnerin für Schüler, Jugendliche aber auch Seniorinnen und Senioren.