Broschüre 1 – Alfred Schneider
Alfred Schneider, geboren 1908 im schlesischen Hermsdorf, hat schon in frühen Jahren als Kind und Jugendlicher Klassenunterschiede kennengelernt. Für seine alleinstehende Mutter war es schwer, acht Kinder zu erziehen und so musste Alfred schon als Kind in der Porzellanfabrik, in der die Mutter arbeitete, mithelfen und begann mit 14 Jahre eine Lehre im Steinkohlenbergbau. So fand früh zur Gewerkschaft und in die SDAJ. Als junger Sozialdemokrat reihte er sich ein in den Kampf gegen den aufkommenden Faschismus und besonders in die illegalen Arbeit nach 1933. Das musste er mit Zuchthaus und KZ-Haft, mit schrecklichen Jahren im Strafbataillon 999 und mit jahrelanger Trennung von seiner Familie bezahlen. Beeindruckend sind die Schilderung seiner Verhaftung 1934, Berichte von Erlebnissen im KZ Sachsenhausen und auch im Strafbataillon. Daraus entstand der Wunsch nach einer gerechteren Gesellschaft. Nach der Umsiedlung der Familie ins Erzgebirge hat mit ganzer Kraft versucht, in der DDR diese Gesellschaft mitzugestalten. Er arbeitete bei der SDAG Wismut in Johanngeorgenstadt und Aue und war als Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVdN) im Kreis Aue. Anhand vieler persönlicher Aufzeichnungen und Dokumente von Alfred Schneider wurde sein Leben von seiner Tochter Heiderose Gläß nachgestaltet.