Gedenktag für die Opfer des Faschismus im Vogtland
1. Oktober 2015
Vor 70 Jahren begründeten ehemalige politische Häftlinge des Naziregimes 1945 in Berlin mit Unterstützung des Berliner Magistrates den „Tag der Opfer des Faschismus“. Seit 1946 wird alljährlich am zweiten Sonntag im September der Millionen Opfer des Hitlerfaschismus gedacht, wobei zu Totengedenken und Erinnerung stets die Mahnung gehört, sich für eine friedliche, humane Welt ohne Rassismus und Völkerhass einzusetzen. Am 13. September gedachten in Plauen, in Lengenfeld, in Treuen und in Weißensand insgesamt rund 90 Bürger der Millionen Opfer des deutschen Faschismus. Der VVN-Kamerad Willi Ronz erinnerte in Plauen an das Verbrechen des Holocaust, dem fast alle Plauener Juden zum Opfer fielen. In Lengenfeld sprachen der Bürgermeister, Volker Bachmann, und der stellvertretende Kreisvorsitzende der VVN-BdA Vogtland, Peter Giersich. Während Bachmann von der Pflege des Gedenkens in seiner Stadt sprach und über die Kontakte zu Überlebenden des KZ Lengenfeld berichtete, erinnerte Giersich daran, dass die Hitlergegner in den dreißiger Jahren Zuflucht, Aufnahme und Hilfe in vielen europäischen Ländern fanden. Er ging auf die aktuelle Asylpolitik ein und dankte allen Bürgern, die sich trotz Ablehnung für die Flüchtlinge einsetzen. Sie ermutigte er, mit diesem guten, menschlichen, wahrhaft christlichen Tun fortzufahren und weitere Menschen zum Mittun zu ermuntern. In Treuen fanden sich auf Initiative des Ortsverbandes der LINKEN Bürger an der Grabstätte von neun jüdischen Frauen zusammen, welche auf einem Todesmarsch im April 1945 umkamen. In Weißensand legten etwa 15 Menschen an der Gedenktafel, die an die mutige Tat zweier Bäuerinnen zur Rettung von Häftlingen erinnert, Blumen nieder.