Vor 80 Jahren begann das Massaker von Babyn Jar

29. September 2021

Auf Plakaten wurden die Kiewer Juden aufgefordert, sich zu Umsiedlungsmaßnahmen einzufinden. Dem Befehl folgten über 30.000 Menschen, die zur außerhalb der Stadt gelegenen Schlucht Babi Jar getrieben wurden. Dort mussten sie Papiere, Gepäck sowie Wertgegenstände abgeben, sich vollständig ausziehen und sich in Zehnergruppen an den Rand der Schlucht stellen. Dann wurden sie niedergeschossen. In Babi Jar ermordete das Sonderkommando laut einem Einsatzgruppenbericht am 29. und 30. September 33.771 Juden. In den folgenden Monaten wurden dort Tausende weiterer Juden erschossen. Auch als „Zigeuner“ verfolgte Menschen und sowjetische Kriegsgefangene zählten zu den späteren Opfern. Insgesamt wurden nach Untersuchungen der sowjetischen Staatskommission in Babi Jar rund 100.000 Menschen ermordet.

In tiefer Trauer um eine aufrechte Antifaschistin

10. Juli 2021

In tiefer Trauer um unsere Ehrenvorsitzende und aufrechte Antifaschistin? @vvn_bda #vvnbda

„Ich habe meine Eltern verloren, sie sind ermordet worden von den Nazis. Also wie kann ich die heutige Zeit sehen? Nur mit wirklichem Schrecken!“

Esther Bejarano (1924 – 2021)

Sachsenburger Dialog – online

27. Mai 2021

5. und 6. Juni 2021

Anlässlich des ersten Lagerappells Anfang Juni 1933 findet seit 2009 der Sachsenburger Dialog statt. Ein Format des Austausches, der Information, des gemeinsamen Gedenkens. Dieser Dialog kann dieses Jahr nicht in Präsenzform stattfinden. Aber wir wagen uns an eine Premiere – der erste Sachsenburger Dialog im Internet. Gemeinsam wollen wir diesen neuen Weg des Erinnerns gehen und diese Möglichkeit des Austauschs ausloten, damit der Gesprächsfaden nicht abreißt und fortgesetzt wird.

Ausführliche Informationen zur Veranstaltung finden Sie im beigefügten Flyer und auf der Homepage https://gedenkstaette-sachsenburg.de/aktuell/

Veranstalter sind die Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg und die Geschichtswerkstatt Sachsenburg e.V.

Die Veranstaltung wird unterstützt von der Sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) und gefördert über das Bundesprogramm „Demokratie leben“ und den Landkreis Mittelsachsen.

Flyer

Wer nicht feiert, hat verloren!

8. Mai 2021

Heute danken wir den Armeen der Anti-Hitler-Koalition, der Partisaninnen*, der kämpfenden Antifaschistinnen und Antifaschisten für die Befreiung vom Faschismus. спасибо! merci!thank u! Grazie! ευχαριστώ! Хвала! דאַנקען! danke

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Ein Versprechen ist eine Verpflichtung

22. Februar 2021

Zum Tode Wolfgang Engels

„Versprochen ist versprochen“ sagt der Kindermund. Und natürlich weiß ein Jeder, dass ein Versprechen ernst zu nehmen ist. Aber schauen wir ehrlich in den Spiegel, dann relativiert sich die Bindungswirkung so eines Versprechens doch oft sehr schnell. Dann wird aus „Ich verspreche es“ nicht selten „ich schau mal, was ich tun kann“. Für wenige Menschen aber gilt konsequent: was man versprochen hat, das hält man auch. Egal, wie aufwendig es ist.

So ein Mensch war Wolfgang Engel. Er hat drei große Versprechen in seinem Leben abgegeben und bis zu seinem Tode war er ihren Verpflichtungen treu. Beim Eheversprechen an seine Frau Irene ist ihm das leicht gefallen. Die „Zwei Engel“ ergaben ein perfektes Team.

Zwei weitere Versprechen aber prägten sein Leben und Wirken. Seinem Vater, einem KZ-Überlebenden, hatte er versprochen, Antifaschist zu sein. Als er später mit seiner Frau nach Chemnitz gezogen war und begonnen hatte, sich in der Lagerarbeitsgemeinschaft Sachsenburg zu engagieren, nahmen ihm die Gründer das Versprechen ab „Vergesst mit Sachsenburg nicht!“. Beide Versprechen hat er gehalten!

Ich persönlich habe Wolfgang Engel das erste Mal kennen gelernt, als, im Zuge der Erinnerung an die Bombardierung Chemnitzes und der antifaschistischen Proteste gegen die Instrumentailisierungsversuche dieses Ereignisses durch die Nazis, ein Täterspurenmahngang etabliert wurde. Anders als in Dresden, von wo ich die Aktionsform kannte, führte in Chemnitz ein Mann allein von Station zu Station. Und wusste zu jeder Station – soweit ich mich erinnere – fast ohne Notizen vieles zu berichten.

Für die VVN-BdA Sachsen ist der Verlust von Wolfgang Engel eine nicht zu schließende Lücke. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen engagierten Antifaschisten, der immer und überall bereit war, für die VVN-BdA Sachsen Gesicht zu zeigen. Wir verlieren nicht nur unseren Landesschatzmeister, der auch in schwierigen Zeiten mit scharfem Blick darauf bedacht war, sorgsam aber wirkungsvoll mit den vorhandenen Mitteln umzugehen. Wir verlieren nicht nur einen über lange Jahre sehr festen Draht in den Bundesausschuss und zur Bundesvereinigung. Wir verlieren vor allem einen unermesslichen Erfahrungsschatz des langjährigsten Vorstandsmitgliedes. Einen Kameraden, der stets unaufgeregt zu berichten wusste, welch Hürden man schon früher überwunden hatte und damit oft genug dazu beitragen konnte, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen. Wir verlieren einen engagierten Mitkämpfer, der vielleicht zu selten Nein sagte, wenn er um etwas gebeten wurde. Der sich aber nie beklagte, nie den Kopf in den Sand steckte, sondern froh darüber war, auf vielen verschiedenen Feldern Verantwortung übernehmen zu können. Egal ob Garagenverein, Kleingartenvereinsvorstand, LAG Sachsenburg oder eben die VVN-BdA. Viele Jahre war er auch aktiv bei der Partei DIE LINKE. Chemnitz.

DIE VVN-BdA Sachsen ist in tiefer Trauer um ihren Kameraden Wolfgang Engel und mit den Gedanken bei seiner Frau Irene und seinen Kindern und weiteren Angehörigen.

In ehrendem Gedenken an Wolfgang nehmen wir seine Versprechen als unsere Verpflichtungen auf: Wir sind und bleiben Antifaschist*innen und werden uns weiter mit großem Engagement dafür einsetzen, dass eine echte Gedenkstätte KZ Sachsenburg entsteht! Versprochen ist Versprochen.

Für den Landesvorstand der VVN-BdA Sachsen e.V.

Silvio Lang

1. Sprecher

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