RECHTER TERROR IM WAHLKAMPF – REGIERUNG MUSS ENDLICH ENTSCHLOSSEN HANDELN!

25. Juli 2019

„Mit dem gestern bekannt gewordenen Sprengstoffanschlag auf eine langjährig engagierte Antifaschistin in Zittau setzt sich eine Reihe rechter Terrorakte in ganz Deutschland fort. Aufgetauchte Todeslisten, der Mord an Walter Lübcke, Morddrohungen, Angriffe mit Schusswaffen und nun also ein gezielter Sprengstoffanschlag. Die Bedrohung durch rechten Terror ist erschreckend alltäglich!“, so Silvio Lang, 1. Sprecher des VVN-BdA Sachsen e.V.

Lang weiter: „Unsere Solidarität gilt der betroffenen Antifaschistin in Zittau und Ihrer Familie, sowie allen von rechter Gewalt und rechtem Terror betroffenen! Wir fordern die Ermittlungsbehörden auf, die Ermittlungen zu den Tätern und Hintergründen mit hoher Intensität zu führen und sich nicht – wie so oft in der Vergangenheit – mit Einzeltäter-Thesen zufrieden zu geben. Die Intensität rechter Terrorakte in den letzten Wochen – nicht erst beginnend mit dem Mord an Walter Lübcke – lässt auf aktive rechte Terrornetzwerke schließen, die es dringend zu ermitteln und zu zerschlagen gilt. Die These, dass sich viele Einzeltäter unabhängig voneinander zur gleichen Zeit zur Eskalation entschließen, scheint aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar. Vielmehr soll gezielt Angst bei Migrant_innen und politisch links orientierten Aktiven sowie aktiven Antifaschist_innen geschürt werden, vor allem im Bezug auf die anstehenden Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern, darunter Sachsen. Als Organisation, die sich als Interessensvertreterin aller antifaschistischen Kräfte in Sachsen versteht, halten wir im Namen unserer Mitglieder angesichts der rechten Gewalt aber erneut fest: Wir lassen uns nicht einschüchtern! Der VVN-BdA Sachsen wird sich im Wahlkampf einmischen, rechte Hetze von AfD bis III. Weg entgegentreten und auch die sächsische CDU bei weiteren Entgleisungen wie dem unsäglichen NS=DDR-Vergleich auf ihre Verfehlungen hinweisen. Wer sich heute Nazis nicht entgegenstellt, könnte nach dem 01. September im blau-braunen Sachsen aufwachen – dies gilt es zu verhindern. No pasaran!“

Nie wieder!

8. Mai 2019

Hohnstein und Radebeul gedachten der Opfer des Nationalsozialismus gemeinsam

1. April 2019

 

Auf Initiativen des Bürgermeisters von Hohnstein, Herrn Daniel Brade (SPD) und des Oberbürgermeisters von Radebeul, Herrn Bert Wendsche (parteilos) fand am 26. Januar 2019 eine gemeinsame Gedenkveranstaltung zum Tag der Opfer des Nationalsozialismus in Hohnstein statt. In einem Projekt ab Oktober 2017 beschäftigten sich, auf der Basis der Freiwilligkeit, Schüler*innen der 10. Klassen des Gymnasium Luisenstift Radebeul mit der Geschichte der Burg. Die Burg Hohnstein, in den 1920-ziger Jahren die größte Jugendherberge Deutschlands und bekannt als internationale Begegnungsstätte, wurde am 08. März 1934 von SA-Mannschaften besetzt. Es entstand eines der ersten „Frühen KZ“ in Sachsen. Zu Beginn des Projektes gab es mit dem Teilnehmer*innen ein Einführungsgespräch, um ihre Vorstellungen zu erfahren. Daran haben Gabriele Hahn, Enkeltochter des Leiters der Jugendherberge Konrad Hahnewald, Michael Röhner, Sohn des Häftlings Walter Röhner und Roland Hering, teil. Es gab Bedenken, ob die Schüler*innen der Aufgabe gewachsen sind. Kenntnisse über die Geschichte der Burg waren kaum vorhanden. Aber das Gespräch zeigte, wie aufgeschlossen sie waren. Viele Fragen wurden gestellt. Es wurde deutlich, dass sie sich vorab schon mit der Burg beschäftigt haben. Behutsam wurden die Schüler*innen begleitet durch die Lehrerin, Frau Krüger sowie in weiteren Gesprächen mit den Zeitzeugen. Während der Gespräche wurde bekräftigt, es ist ein Projekt der Schüler*innen und sie haben freie Hand der Gestaltung. Im November 2017 fuhren wir nach Hohnstein, einschließlich des Besuchs der „Konrad-Hahnewald-

Grundschule“ und einem Gespräch mit dem Schulleiter, Herrn Riedel. Am 27. Januar 2018 wurden auf 20 Tafeln die Ergebnisse der Forschungsarbeiten, im Beisein des Bürgermeisters von Hohnstein, von Herrn Riedel und  etwa 120 Radebeuler Bürgern, vorgestellt. Die Schüler*innen regten an, die Tafeln in Hohnstein auszustellen. Am 10. März 2018 erfolgte die Übergabe im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Errichtung des KZ. Es waren ca. 100 Personen anwesend. Kamerad*innen unseres Verbandes, neben vielen anderen Besuchern, kamen aus Berlin, Chemnitz, Radebeul, Pirna, Hoyerswerda und Bautzen. Herr Brade erklärte, die Tafeln, solange es auf der Burg keinen geeigneten Ort gibt, im Rathaus zu verwahren. Nur der Öffentlichkeit waren sie damit nicht zugänglich. So wurde die Idee aufgegriffen, dass auf einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung am 26. Januar 2019 die Schüler*innen die 20 Tafeln der Öffentlichkeit von Hohnstein übergeben. Das Gedenken fand eine überaus positive Resonanz. Mitglieder unseres Landesverbandes aus Chemnitz, Hoyerswerda, Pirna, Dresden und Radebeul kamen. Weitere Gäste kamen aus Wehlen, Kamenz und aus Rosenthal-Bielatal. Ebenso waren wieder Angehörige ehemaliger Häftlinge, darunter Ernestine Reeckmann, die Tochter von Eva-Schulze-Knabe, anwesend. In Ansprachen betonten der Oberbürgermeister von Radebeul, der Bürgermeister von Hohnstein, der Stellvertretende Landrat, Herr Weigel und der Pfarrer, Herr Schleinitz wie bedeutsam für die gesamte Region die Arbeit der Schüler*innen ist und als Aufforderung zu werten ist, die Burg Hohnstein als Gedenkort aufzunehmen.
Während der Gedenkveranstaltung übergab Michael Röhner eine Kopie der Erinnerungsplakette von 1963 zur Eröffnung der Gedenkstätte. Im Auftrag unserer Kameradin Ursula Führer wurde ein Holzkästchen übergeben, das ihr Vater von Häftlingen als Dank für seine Hilfe erhalten hat.  Die Tafeln sind als ständige Ausstellung im Rathaus von Hohnstein zu besichtigen.
An der Gedenkveranstaltung nahmen drei Schüler*innen und zwei Lehrerinnen des Lößnitzgymnasium Radebeul teil. Sie bereiten sich auf das Projektthema „Wie wollen wir uns erinnern“ vor. Den Tag wollten sie nutzen Kontakte aufzunehmen und Erfahrungen zum Herangehen an ihr Vorhaben zu sammeln. In einem Gespräch mit ihnen brachten sie zum Ausdruck, dass es viele Anregungen, an die sie vorher nicht gedacht haben.
Ohne die Unterstützung von Partnern wäre das Projekt nicht so erfolgreich gewesen. Dazu gehören die Städte Radebeul und Hohnstein, AKuBiZ Pirna e.V., VVN-BdA Sächsische Schweiz, des Gymnasium Luisenstift Radebeul, die finanziellen Hilfen durch André Hahn und unseres Landesverbandes. Es gibt noch eine weitere Erfahrung, die wir als Anregung weitergeben wollen. Besuche von Gedenkstätten, wie Buchenwald und Auschwitz sind sehr wichtig. Es bleibt aber trotzdem eine „gewisse Anonymität“. Der regionalen Geschichte müssen wir mehr Beachtung widmen. Aufgaben wie „was war in unserer Region, wo gibt es Zeitzeugen oder deren Angehörige, wo gibt es Gedenktafeln / Gedenksteine usw.“ regen zu selbständiger Arbeit an. Dabei möchten wir nicht nur Schüler*innen einbeziehen, auch unsere Mitglieder und Sympathisanten sind hier gefragt. Und so können wir auch Partner gewinnen.

Bernd Anger, Pirna, Roland Hering, Radebeul

Stellenausschreibung

15. März 2019

Wir, der Verband des Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V., suchen so schnell wie möglich Verstärkung für unsere Geschäftsstelle. Gesucht ist eine ein_e Buchführer_in auf ehrenamtlicher Basis mit Aufwandsentschädigung.

Was suchen wir:

– eine_n engagierte_n Antifaschist_in, die sich den Werten des Verbandes verpflichtet fühlt – freundliches, verbindliches und vertrauensvolles Auftreten und Kommunikation
– gute Kenntnisse im Umgang mit Standardprogrammen der Büroarbeit am PC, z.B. Microsoft Office (oder vergleichbar), Outlook (oder vergleichbar)
– sehr gute Kenntnisse in deutscher Sprache in schriftlicher und mündlicher Kommunikation
– vorhandene Kenntnisse in Grundlagen der softwaregestützten Finanzverwaltung von Vereinen (Kontoführung) oder die Bereitschaft dazu, sich darin einzuarbeiten

Deine Aufgaben wären:

– Kontoführung und Dokumentation der Finanzvorgänge des Verbandes mit dem Programm „Mein Verein“
– Geschäftsstellenbetreuung an zwei Tagen/Woche, je 3h (flexibel festlegbar)
– Bearbeiten des Posteingangs auf allen Kommunikationskanälen (Telefon, Post, Mail, Social Media)
– Vor- und Nachbereitung, sowie Protokollführung zu Landesvorstandssitzungen (einmal pro Monat an einem Samstag)

Was bieten wir:

– Möglichkeit zu antifaschistischem Engagement im Verband
– eine Aufwandsentschädigung von 200€/Monat
– für die Dauer der Tätigkeit die Überlassung eines Laptops zur flexiblen Erledigung der Aufgaben

Aussagekräftige Bewerbungen bitte an:

vvn-bda-sachsen@t-online.de oder VVN-BdA Sachsen, Strehlener Straße 14, 01067 Dresden

Solidarität mit ATTAC und den KameradInnen u .a. in NRW; Rheinland-Pfalz, Bayern…

5. März 2019

Der Bundesfinanzhof (BFH) in München hat laut einem Ende Februar veröffentlichten Urteil der ‚gobalisierungskritischen‘ Organisation ATTAC die Gemeinnützigkeit aberkannt. ATTAC versuche, die politische Meinung zu beeinflussen. Dies trage nicht zur politischen Bildung bei und sei damit nach dem Steuerrecht nicht gemeinnützig.

Diese abstruse Begründung kann nicht hingenommen werden! Wir solidarisieren uns mit allen betroffenen Organisationen.

Nicht nur Attac sondern auch die VVN-BdA wird durch die Angriffe aus den Finanzämtern mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit bedroht. Insbesondere die Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen ist dabei Vorreiter. Daher hat die dortige Landesvereinigung eine Petition auf den Weg gebracht, die möglichst viele Unterstützer benötigt.  Bitte helft selber mit und verbreitet diese Petition in euren Netzwerken.

Unten findet Ihr den Link zur Petition „Gemeinnützigkeit der VVN-BdA erhalten“. Bitte unterzeichnen und weiterleiten…

https://weact.campact.de/petitions/gemeinnutzigkeit-der-vvn-bda-erhalten

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