Generationswechsel an der Spitze – VVN-BdA bestimmt neuen 1. Sprecher

19. Dezember 2017

Der Landesvorstand des Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Sachsen (VVN-BdA) hat zum 01.01.2018 einen neuen 1. Sprecher bestimmt. So wird Silvio Lang (34 Jahre) die Funktion von der bisherigen Sprecherin Regina Elsner (81 Jahre) übernehmen und somit einen Generationswechsel an der Spitze einläuten.

Regina Elsner, bisherige 1. Sprecherin, dazu:

„Ich freue mich,dass wir mit Silvio Lang einen jungen und dennoch bereits in der antifaschistischen Arbeit erfahrenen Kameraden gewinnen konnten, sich in unserem Verband zu engagieren. Er gehört bereits seit der letzten Vorstandswahl dem Landesvorstand an und ich habe vollstes Vertrauen darin, dass er die VVN-BdA für die Zukunft aufstellen kann und wird. Das er unabhängig von seinem parteipolitischem Engagement auch im antifaschistischen Bereich spektrenübergreifende Positionen einnehmen kann, hat er über Jahre erfolgreich als Sprecher des Bündnisses Dresden Nazifrei bewiesen.“

Regina Elsner hatte bereits bei der letzten Landesdelegiertenkonferenz zur Wahl des aktuellen Landesvorstandes angekündigt, ihre Funktion als 1. Sprecherin innerhalb der Legislatur übergeben zu wollen.

Silvio Lang, neuer 1. Sprecher, ergänzt:

„Ich danke den Kameradinnen und Kameraden des Landesvorstandes für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Der VVN-BdA hat für die Erinnerungs- und Gedenkkultur, sowie für die antifaschistische Arbeit auch in Zukunft eine wichtige Bedeutung – gerade in Sachsen. Ich werde mich daher dafür einsetzen, den VVN-BdA zukunftsfähig aufzustellen und auch für jüngere Antifaschistinnen und Antifaschisten attraktiver zu machen.“

Länderseite Sachsen November/ Dezember 2016

3. November 2016

Das Magazin antifa November/Dezember 2016 ist erschienen mit der Länderseite Sachsen. Diesmal mit folgenden Beiträgen:

  • Erste zwei Hefte erschienen
    Broschürenreihe »Wir haben noch etwas zu sagen – Auf den Spuren unserer Eltern«
  • Offener Brief an Ministerpräsident Tillich 
    Zum Verhältnis von VVN-BdA Sachsen und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten

 

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Der Winkel 04-2016 erschienen

25. Oktober 2016

Die Oktoberausgabe enthält neben Berichten aus den Verbänden Vogtland und Leipzig den offenen Brief des Landesvorstandes an die sächsische Staatsregierung und die Landtagsfraktionen zu Fragen der Erinnerungsarbeit und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Außerdem die gekürzte Rede von Enric Garriga, gehalten im April 2016 in Buchenwald.

  • 80 Jahre spanischer Bürgerkrieg und 71 Jahre Befreiung
    Enric Garriga – Präsident des spanischen „Vereins für Mauthausen und andere Konzentrationslager“, Vize-Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos im April 2016 in Buchenwald
  • Offener Brief
    Der Landesvorstand des VVN-BdA Sachsen wandte sich gemäß eines Beschlusses der Landeskonferenz vom April 2016 mit einem Offenen Brief an die sächsische Staatsregierung und die Landtagsfraktionen
  • VVN-BdA Sachsen stiftet Ehrenurkunde
  • Zu Besuch bei Karl Marx
  • September 1938
  • Er war einer der Letzten
    BdA Leipzig trauert um Prof. Dr. Erich Schade
  • Widerstand im „Zigeunerlager“

 

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Länderseite Sachsen September/Oktober 2016

10. September 2016

Das Magazin antifa September/Oktober 2016 ist erschienen mit der Länderseite Sachsen. Diesmal mit folgenden Beiträgen:

  • Treffen mit Josef Salomonovic in Dresden
    Ausstellung über Migration, Flucht und Vertreibung im Dresdner Verkehrsmuseum
  • »Wir haben noch etwas zu sagen«
    Broschüren der AG zweite/dritte Generation erschienen
  • Warum in die Ferne schweifen…
    Sommerliche Ausfahrt nach Leubnitz

 

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Offener Brief an Ministerpräsident Tillich

2. September 2016

Zum Verhältnis von VVN-BdA Sachsen und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
mit großer Sorge verfolgen wir seit Monaten aktuelle Entwicklungen im Freistaat Sachsen. Als älteste antifaschistische Organisation – wir begehen 2017 den 70. Jahrestag der Gründung der VVN – fühlen wir uns in der Pflicht, über Ursachen und Folgen der Nazi-Ideologie und der Nazi-Diktatur aufzuklären und jeglichen Bestrebungen neonazistischer Umtriebe gemeinsam mit Bündnispartnern entgegen zu treten. Großen Raum nimmt dabei unsere Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit ein. Nicht immer erfahren wir dabei jedoch die notwendige Unterstützung.

„Genug ist genug!“, endete der Schriftverkehr seitens des Geschäftsführers der Stiftung Sächsische Gedenkstätten mit uns, den wir begannen, um eine Besichtigung der Gedenkstätte Bautzen mit anschließender Auswertung und Beratung unseres Landesvorstandes in der Gedenkstätte vorzubereiten.

Am 22.08.2016 baten wir den Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, uns am 15.09.2016 einen Rundgang zu ermöglichen und anschließend einen Raum zur Verfügung zu stellen. Darauf antwortete der Geschäftsführer am 28.08.2016, er sei gewillt uns entgegen zu kommen, forderte aber gleichzeitig, wir möchten Aussagen unserer Ersten Sprecherin vom Februar 2016 revidieren und behauptete, unser Vertreter im Stiftungsbeirat hätte Fehler unserer Verbandes in der Zusammenarbeit mit der Stiftung eingeräumt – was völlig aus der Luft gegriffen ist. Der von uns Beauftragte für die Vorbereitung der Sitzung suchte umgehend Beratung mit den Vorstandsmitgliedern, wurde aber schon drei Tage später, am 01.09.2016, im barschen Ton aufgefordert, „unverzüglich“ zu antworten, anderenfalls eine Landesvorstandssitzung der VVN-BdA Sachsen in der Gedenkstätte nicht genehmigt werden könne. „Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt. Genug ist Genug.“, endete die E-Mail. Am 02.09.2016 dann die endgültige Absage des stellvertretenden Geschäftsführers: „… unter den gegebenen Umständen ist die Durchführung Ihrer Vorstandssitzung in der Gedenkstätte Bautzen leider nicht möglich. Die in der ZEIT vom 11. Februar 2016 geäußerten ungerechtfertigten Vorwürfe – »Die Stiftung verschleppt die NS-Aufarbeitung in Bautzen genauso wie in Torgau. Wir werden nicht eingebunden, kommen keinen Schritt weiter. Die NS-Opferverbände sind sich in ihrer Kritik an der Stiftungsleitung einig. Die Zeit vor 1945 wird nicht angemessen berücksichtigt, die Zeit nach 1945 dagegen einseitig betont.« – stehen dem entgegen und müssen zunächst ‚aus der Welt geschafft‘ werden.“ Diese Entscheidung des Geschäftsführers lässt ein problematisches Verständnis von Meinungsfreiheit erkennen: nur wenn wir auf Kritik verzichten, bekommen wir einen Raum. Mit dem gesetzlichen Auftrag, „für Menschenwürde, Freiheit, Recht und Toleranz einzutreten und Gefährdungen dieser Grundwerte und der Demokratie wirkungsvoll zu begegnen“ (SächsGedenkStG), ist dies nicht vereinbar.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
wir sind empört über die Verhaltens- und Arbeitsweise des Geschäftsführers der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten. Schon mehrmals wurde der Stil des Herrn Geschäftsführers öffentlich kritisiert. Auch Gespräche bei der Frau Minister Stange und Interventionen im Stiftungsrat und im Beirat blieben folgenlos. Nunmehr bitten wir Sie darauf einzuwirken, dass die Stiftung Sächsische Gedenkstätten dem nachkommt, was das Sächsische Gedenkstätten-Stiftungsgesetz für die Arbeit der Stiftung in der Präambel klar formuliert: „Dafür ist die Mitwirkung der Opfer sowie von bürgerschaftlichen Initiativen zur historischen Aufarbeitung von außerordentlicher Bedeutung.“ Dies scheint dem Geschäftsführer der Stiftung nicht klar zu sein.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
wir bemühen uns seit Jahren um eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, erleben dabei aber immer wieder Missachtung und Behinderung. Sollten nun schon die minimalsten Anforderungen eines respektvollen Umgangs und der vom Gesetz geforderten Wertschätzung nicht mehr gegeben sein, stellt sich für uns erneut die Frage, ob durch den Geschäftsführer unsere Mitarbeit noch gewünscht ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

Regina Elsner               Prof. Dr. Uwe Hirschfeld
Erste Sprecherin          Mitglied im Beirat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Dresden, 20.09.2016

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