Liberté – Égalité – Fraternité

23. November 2015

Der Bundesvorstand der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) hat sich in einer Erklärung zu den Terroranschlägen von Paris geäußert. Der Landesvorstand Sachsen der VVN-BdA unterstützt diese Erklärung nachdrücklich. Anmerken möchten wir, dass auch all der anderen Opfer von Terroranschlägen, wie zum Beispiel der über 200 Russen, welche durch ein Attentat auf eine Zivilmaschine ums Leben kamen, eine gleiche Anteilnahme und Solidarität gebührt.

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit müssen als Maßstab für ein menschenwürdiges Leben gegen Salafisten, Antisemiten, Rassisten und Faschisten, gegen PEGIDA und deren Ablegern sowie andere reaktionäre Bewegungen verteidigt werden.

Die VVN-BdA spricht den Angehörigen der bei den Anschlägen in Paris Gemordeten und Verletzten ihr tief empfundenes Mitgefühl aus. Auch diese Anschläge machen deutlich, dass die Attentäter Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit mit jenen teilen, die ihre Taten zum Anlass nehmen, nach einem autoritären Staat zu rufen. Dagegen stehen wir mit Millionen Menschen in Europa für die Verteidigung einer solidarischen Gesellschaft, in der die Errungenschaften der Französischen Revolution, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, als Maßstab für eine Gesellschaft gelten, die allen Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

In diesem Sinne kämpfen wir weiter für gleiche Rechte für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft und für eine Welt des Friedens und der Freiheit, in der Menschen nicht länger gezwungen werden, vor Verfolgung, Krieg und Terror, vor gnadenloser Ausplünderung und den Folgen des Klimawandels zu flüchten.

Den „Krieg gegen den Terror“ auszuweiten, wie es jetzt immer wieder gefordert und angekündigt wird, ist nicht die Lösung, sondern kann nur zu weiterer Eskalation der Kriege und zu weniger Freiheit führen. Die beste Verteidigung des humanistischen Erbes Europas ist, es für alle Menschen erfahrbar zu machen.

16 Nov 2015

VVN-BdA Bundesbüro Berlin

Thomas Willms – Bundesgeschäftsführer

Plauen: Erklärung zur Genehmigung der Demonstration des neofaschistischen III. Weg

5. November 2015

 

Erklärung des Kreisvorstandes Vogtland der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten

Mit Bestürzung und Befremden haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Landratsamt des Vogtlandkreises der neofaschistischen Gruppierung „Der III. Weg“ für eine Demonstration am 07. November 2015 Genehmigung erteilt hat. Ausgangspunkt soll die Engelstraße Nr. 9 sein.

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Länderseite Sachsen November/Dezember 2015

3. November 2015

Das Magazin antifa November/Dezember 2015 mit der Länderseite Sachsen ist erschienen. Diesmal mit folgenden Beiträgen:

  • Einweihung einer Gedenktafel
    Ehemaliges KZ-Außenlager Pirna-Mockethal-Zatzschke
  • Wenn Justin erzählt…
    Einem Auschwitz-Überlebenden zum 90. Geburtstag

 

Länderseite als PDF zum Download

Asylkritisch? Besorgte Bürger? Nein, Ausländerfeindlichkeit!

20. Oktober 2015

Wenn ich jemals etwas Verständnis für „asylkritische, besorgte Bürger“ gehabt hätte, spätestens nach zwei „Gesprächen“ in Radebeul  wäre es aufgebraucht. Was war geschehen? Am 5. September waren Anja Pentrop und Kathrin Ollroge, Künstlerinnen aus Potsdam, mit ihrem Projekt „Raum für Gedanken“ am Kulturbahnhof Radebeul-Ost. Beide unterstützen Flüchtlinge. Beide suchten den Kontakt mit Radebeuler Bürgern. Jeder konnte seine Meinung sagen. Gleich ob befürwortend oder dagegen. Alles war anonym. Es waren Einzelgespräche.

Da der „Raum“ nach offen war, konnten Besucher, wenn es die Gesprächspartner erlaubten, zuhören. Auch ich setzte mich in den Raum zu Frau Pentrop. Es war eine angenehme Unterhaltung und tauschten unsere Gedanken über diese dringende Problem aus. Wir hatten eine einheitliche Haltung. Es stellte sich ein Herr zu uns. Wir hatten nichts dagegen.

Dieser Herr, er gab an Jahrgang 1940 zu sein, erklärte, überhaupt kein Verständnis für die Flüchtlinge zu haben. In Deutschland hätten sie nichts zu suchen. Er war der Meinung, alle Flüchtlinge in Militärmaschinen zu setzen und nach Amerika zu fliegen. Ob dann das Problem gelöst ist, fragte ich. Für ihn ist das nicht wichtig, aber Deutschland hat diese Leute los. Wäre es nicht wichtig die Ursachen der Fluchten zu beseitigen? Ja, seine Antwort, die sollen ihr Land aufbauen und nicht auf Hilfe von außen hoffen. Der Herr hörte, dass ich Mitglied im VVN-BdA bin. Wir sind für ihn „Linksfaschisten“. Er selbst sei ein Sympathisant von Pegida, wäre aber noch nie dabei gewesen.

Am 07. September begegnete ich an einer Haltestelle einem Asylbewerber. Wir kamen über etwas Englisch und Deutsch ins Gespräch. Er wollte nach Dresden und hatte keine Fahrkarte. Ob das stimmte, hatte für mich keine Bedeutung. Leider hatte ich kein Kleingeld. Es kam eine älterer Herr dazu, etwa 70 Jahre. Ich fragte, ob er eventuell etwas Kleingeld für eine Fahrkarte hätte. Er war über meine Frage erbost. Es fielen Worte wie „die bekommen genug Geld und liegen den Steuerzahlern auf der Tasche“. Die Hasstiraden gingen weiter, geprägt von Unwissen und falschen Behauptungen. Der Höhepunkt war erreicht, als er sagte, dass „diese Leute in den Krieg ziehen sollen, dann würden sie etwas für die Länder tun. Auch wir Deutsche mussten in  den Krieg und konnten nicht flüchten“.

Besorgt? Kritisch? Nein – es war blanker Ausländerhass, den ich und zweiten Gespräch auch der Flüchtling zu spüren bekam. Es geht auch anders. Am 6. September gab es vor der Synagoge in Dresden ein Willkommensfest. Wenn auch nur für wenige Stunden, konnten die Flüchtlinge ihre Sorgen verdrängen.

Roland Hering – Radebeul

Unsere Geschichte vor dem Vergessen bewahren!

20. Oktober 2015

FIR-Obelisk Heidefriedhof DresdenDer Sprecherrat und der Landesvorstand unseres Landesverbandes haben am 23.07.2015 und am 18.08.2015 zu den Arbeitsgruppen 2./3. Generation, Geschichte / Geschichtsatlas und Gedenkstätten beraten. Analysiert wurden der Ist-Zustand sowie geplante Vorhaben. Es wurde festgestellt, dass die personelle Zusammensetzung, vor allem hinsichtlich der aktiven Mitarbeit, in allen AG uns nicht zufrieden stellen kann. Informationen zu dieser Situation gab es in der Vergangenheit bereits. Die AG 2./3. Generation und Geschichtsatlas beabsichtigen über die bisherigen Arbeitsergebnisse als Schriftenreihe bzw. als Buch ab 2016 zu berichten. Besprochen wurde weiterhin die Sicherung von vorhandenen Dokumenten von Zeitzeugen, die sich im Privatbesitz befinden, um Verluste zu vermeiden. Es werden Vorschläge benötigt, wie die Archivierungen erfolgen sollen.

Der Landesvorstand fasste auf seiner Sitzung am 18.08.2015 folgenden Beschluss:

  1. Das Projekt „Schriftenreihe“ der 2./3. Generation beginnt im Januar 2016 und wird bereits ab September 2015 vorbereitet. Kamerad Roland Hering wird als Leiter des Projektes eingesetzt, unterstützt durch Kameraden Dr. Horst Stoschek. Bis September / Oktober sind konkrete Angebote für die Druckkosten sowie für Fördermittel einzuholen.
  2. Mitarbeiter sind die Kameradinnen Dr. med. Ingrid Heyser und, Heiderose Gläß. Weitere Mitarbeiter werden benötigt.
  3. Es werden noch Autoren benötigt. Aus den BO werden ab sofort konkrete Vorschläge erwartet. Diese sind laufend der Geschäftsstelle zu melden. Anzusprechen sollten z.B. Andrè Lang, Wolfgang Engel, Susanna Jahn, Volker Hölzer, Gisela und Thomas Schikora sowie alle Kameradinnen und Kameraden werden, die im Besitz von Dokumenten sind und über ihre Angehörigen berichten können. Notwendige Unterstützung wird durch die Projektgruppe gegeben.
  4. Der Arbeitstitel der Broschürenreihe ist „Wir haben noch etwas zu sagen“. Für 2016 sind zunächst 2 Ausgaben vorgesehen. Heiderose Gläß über ihren Vater und Roland Hering über seinen Vater im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag der Bildung der Interbrigaden. Die Auflagenhöhen sollen bei 150 Stück pro Broschüre liegen. Die Seitenzahl bei etwa 36 Seiten. Herausgeber der Schriftenreihe ist der Landesverband.
  5. Die AG Geschichte / Geschichtsatlas arbeitet kontinuierlich an ihrer Dokumentation weiter. Nach endgültiger Zusage der finanziellen Mittel über die Landeszentrale für politische Bildung kann die Veröffentlichung erfolgen. In diesem Zusammenhang sind der beschlossene Brief und das Gespräch mit der Ministerin, Frau Dr. Stange, zu sehen.
  6. Die Stadt- und Kreisverbände sind aufgefordert, weitere konkrete Vorschläge zur Gewinnung von aktiven Mitgliedern in den Arbeitsgruppen sowie zur Sicherung / Archivierung von Dokumenten dem Landesvorstand zu unterbreiten.
  7. Die Bereitstellung von Materialien und die Erstattung der Reisekosten im Zusammenhang mit der Arbeit in den Arbeitsgruppen, werden in Abstimmung mit dem Schatzmeister auf der Grundlage des Finanzplanes abgesprochen.
  8. In Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand wird zur wirkungsvollen Unterstützung der Arbeitsgruppen und der Öffentlichkeitsarbeit durch Kameraden Wolfgang Engel eine Übersicht bis November 2015 zu Ausstellungen erarbeitet.

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